Die Würde wiederfinden 

Ergebnisse meiner bäuerlichen Konfliktforschung in Systemfragen 2012 bis 2022 

Der Ansatz, den ich anwende, ist konfliktorientiert und auch real konflikthaft.

Nur benannte, bearbeitete Konflikte werden lösbar. In der Tradition und auch in neueren Strömungen werden Konflikte noch wenig angesprochen.

 

1)    Wegen den Dauerüberschüssen sah ich wiederholt, wie sich viele Milchbauern zermürben, aufreiben. Sie arbeiten oft ohne Lohn. Viele sind am Ende ihrer Kraft. Die Politik ist über- fordert, daher muss es andere Lösungen geben.

 

2)    Einige tief eingelebte Muster aus der langen Zeit der Leibeigenschaft aus der Zeit vor 1848, wie automatische Hörigkeit, Besserstellung großer Bauern, sind noch nicht genügend be- arbeitet und daher heute noch wirksam. Eine aktive Form der Konfliktlösung ist dringend erforderlich.

 

3)    Eine Lösung wäre die Einrichtung eines „Runden Tisches“ für eine Sozialpartnerschaft der Ernährung, bestehend aus vier Gruppen:

 

  • Bauern
  • Verarbeitende Industrie
  • Handel
  • Konsumentenvertretung

 

Bauern können ihre Probleme nicht mehr alleine unter sich ohne Konsumenten lösen. Eine Lösung von Bauern alleine ist vorbei.

 

4)    Der Raiffeisenkonzern besticht und korrumpiert die Bauernvertretung seit Jahrzehnten und verschafft sich damit die Möglichkeit, Österreichs Landwirtschaft von innen zu lenken. Diese Lenkung bedeutet eine klimaschädigende Intensivproduktion sowie eine Vereinnah- mung der Wertschöpfungsbereiche.

 

5)    Diese gängige Korruption und Bestechung im Agrarbereich muss in einem parlamentari- schen Untersuchungsausschuss analysiert und bearbeitet werden. Josef Riegler wurde mit Korrumpierung ausgeschaltet. Sein im Oktober 2019 an Werner Kogler (Grüne), er soll sein Projekt „Ökosozialer Weg“ realisieren, muss ernst genommen und bearbeitet werden.

 

6)    Das neue Motto der Ernährung lautet: „Aus der Region für die Region.“ Das heißt, dass die Frage Wertschöpfung neu geregelt werden muss.

 

7)    Die Direktvermarkter dürfen in ihrer Suche nach Wertschöpfung nicht mit Überkontrollen, fadenscheinigen, unnötigen Auflagen und Vorschriften be- und verhindert werden.

 

8)    Die Bauernfamilien investieren laut einer statistischen Auswertung viel mehr in ihren Betrieb als dabei herauskommt. Hier ist Bewusstseinsbildung und Schutz der Betroffe- nen erforderlich. Das Kapital sollte besser in Zukunfts- und Klimaprojekten im Sinne von Umweltministerin Leonore Gewessler produktiv wirksam werden können.

 

Lesen Sie die gesamte Studie hier:

Ein Kommentar zu „Die Würde wiederfinden 

  1. Lieber Franz,
    deine nimmermüde Auseinandersetzung mit den Konflikten um die und in der Landwirtschaft verdient herzlichen Dank. Mit der Überschrift „Die Würde wiederfinden“ bringst du die Situation auf den Punkt.
    Denn es ist die Würde, die der schrumpfenden Minderheit Bauern, andere (Wohlstands-) Interessen geraubt haben. Ich hoffe auf die Einsicht aus den aktuellen Krisen, dass man Geld nicht essen kann und die Bauern der Nähe wieder wertgeschätzt werden.
    Herzliche Grüße aus dem Schwarzwald
    Siegfried

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